Sie haben die Auszeichnung „Top Innovator 2014“ erhalten. Unseren herzlichen Glückwunsch dazu. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung persönlich?
Natürlich freue ich mich über die Auszeichnung. Viel mehr sehe ich dadurch allerdings einen Motivationsschub für meine Mitarbeiter. Es ist schön für uns zu sehen, dass sich unsere täglichen Anstrengungen lohnen.
Sie haben im Jahre 1991 Ihr Unternehmen gegründet und es in den 23 Jahren zu einem erfolgreichen Unternehmen geformt. Wann haben Sie den Entschluss gefasst, Ihr Unternehmen zu gründen? Was war der Auslöser?
In der DDR war ich als Ingenieur in einem Spielwarenbetrieb tätig. Nach der Wende war klar, dass das Unternehmen keine Zukunft im Wettbewerb haben würde und daher nicht mehr lange bestehen wird. Es musste eine Alternative her. Der Entschluss, mich selbständig zu machen, fiel dann relativ schnell, da ich Brandenburg nicht verlassen wollte und die Aussicht auf eine Anstellung damals sehr gering war.
Waren Ihre Vorstellungen auf dem Weg zum Unternehmer identisch mit dem Wissen von heute?
Überhaupt nicht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Am Anfang haben wir uns vorgestellt, dass unsere Dienstleistungen möglichst breit aufgestellt sein müssen. So haben wir am Anfang fast alle Aufträge aus den verschiedensten Bereichen angenommen. Heute wissen wir, dass für unser Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg darin lag, dass wir Expertenwissen im Bereich der Radsatz Instandhaltung an Bahnen (Ultraschall Prüfen, Reinigen, Lackieren, Transportieren von Radsätzen) entwickelt haben. Das hat sich aber erst aufgrund der angesammelten Erfahrung ergeben.
Was bedeutet Ihnen der Standort Brandenburg? Interessieren sich Ihre Kunden dafür, wo Ihr Unternehmen ansässig ist?
Ich bin in Brandenburg geboren und aufgewachsen. Brandenburg ist meine Heimat. Daher war es für mich klar, dass ich mein Unternehmen auch hier aufbaue. Für unsere Kunden ist der Standort eher unwichtig. Natürlich ergibt sich die Frage des Standorts ab und zu im Smalltalk mit den Kunden. Allerdings war dies nie ausschlaggebend für die Zu- oder Absage eines Auftrags.
25 Jahre Mauerfall – ein Land ist zusammengewachsen. Sehen Sie die gleichen Chancen auch für Europa?
Ich halte ein Zusammenwachsen Europas für möglich. Natürlich ist dies mit anderen Schwierigkeiten verbunden, als eine Deutsch-Deutsche Wiedervereinigung. Wir haben uns dieser Hürde gestellt und beschäftigen erfolgreich schon mehrere Mitarbeiter aus dem europäischen Ausland.
Ihre Mitarbeiterzahlen sind stetig gestiegen. Was muss ein erfolgreicher Unternehmer beachten um qualifiziertes Personal zu bekommen und zu halten?
Aus unseren Erfahrungen geht nichts über die eigene Ausbildung der Mitarbeiter. Hier können wir von Anfang an darauf achten, dass die Azubis auch gut ausgebildet werden. Es ist schön zu sehen, wie die Mitarbeiter mit ihren Aufgaben wachsen. Und es macht uns stolz, wenn sie unserem Unternehmen auch nach der Ausbildung die Treue halten.
Sollte ein Unternehmer Visionen haben? Welche Visionen haben Sie?
Visionen sind wichtig! Ich selbst habe als Unternehmer natürlich ebenfalls Visionen. Aktuell haben wir im Unternehmen ein weiteres Standbein aufgebaut. Wir haben eine Technologie in Form eines Patents gekauft, mit der Oberflächen trocken entfettet werden können. Dieses Trockenentfettungsverfahren spart bis zu 90% an Energiekosten, bis zu 70% an Platzbedarf und verzichtet komplett auf Chemie. Die Oberflächen können sofort, ohne Trocknungszeiten, weiterverarbeitet werden. Jetzt gilt es, diese Technologie zur Marktreife zu treiben.
Wie ist Ihr Name:
Wilfried Pieper
Wo kann man Sie im Internet finden?
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